ich mach mal weiter rein, das du was zum lesen hast
( isch halt ein bisle länger)
Kapitel 9
Lauren biss sich auf die Unterlippe. James hatte ihr gerade einen Zettel in die Hand gedrückt, wo der Ort drauf stand. Er wollte an dem Hügel kämpfen, da wo er sie hingeführt hatte.
Lauren ging nach vorne um die Hausaufgaben nach zu zeigen. Sie hatte sie vorgestern vor lauter Aufregung vor dem Date vergessen zu machen.
Nathanael flog drüber und gab ihr ein Häkchen. Sie gab ihm unauffällig den Zettel. Er nickte und Lauren ging zurück zu ihrem Platz.
Sie konnte dem Unterricht kaum folgen. Gestern Abend hatten sie Ausgemacht wer welchen Werwolf übernehmen sollte.
Lauren hatte die anderen soweit gebracht ihr den Weißen zu überlassen. Nathanael nahm den schwarzen und John den braunen zusammen mit Jane. Dominik übernahm den bronzefarbenen zusammen mit Jessica. Shannon und Roseanne nahmen den der übrig blieb.
Sie warf einen flüchtigen Blick zu James der genauso nervös wie sie schien. Er kaute an seinem Bleistift herum und sah aus dem Fenster.
Musste das sein? Lauren ließ die Frage lieber offen.
Gedankenverloren beobachtete sie Shannon die wie wild auf einem Papier herum kritzelte. Nach einer Weile sah sie vor zu Nathanael der sich die ganze Zeit am Hemdsknopf herum fummelte.
Es würden bestimmt Tote geben. Lauren fuhr sich durch die Haare. Ihre Hand zitterte wie Espenlaub.
Sie tat es James nach und sah aus dem Fenster.
Als es klingelte schreckte sie zusammen.
Lauren kaute an ihrem Daumennagel herum und packte die Tasche zusammen.
James lief an ihr vorbei und gab ihr ein Buch, das ihr vorlauter Zittern aus der Hand gefallen war.
„Danke.“, nuschelte sie und packte es schnell ein.
Lauren stand auf und lief zur Tür.
Sie schloss die Augen und wartete auf Nathanael. Er war wieder mit ihr gefahren. Diesmal in ihrem Porsche 911 GT3.
„Ich fahr.“, sagte er mit einer Stimme die keine Widerrede duldete. Lauren nickte.
Als sie im Auto saßen fragte Lauren: „Muss das sein?“
„Lauren-“ „Ja, ja. Ich weiß. Aber Nathanael, es wird bestimmt Tote geben.“
„Du machst dir doch keine Sorgen um die Werwölfe?“
„Nein, eher um Euch.“, murmelte Lauren und sah aus dem Fenster.
Er kicherte. „Hey, dass ist nicht der erste Kampf die die Vampire gegen die Werwölfe führen. Die Vampire sind immer gut davon gekommen. Im Gegensatz zu den Werwölfen. Wir sind eben um einiges Schlauer.“
Lauren seufzte.
„Und du machst dir Sorge um dein Hündchen, stimmst? Welche Fellfarbe hat er eigentlich?“
„Ähm, er ist das Alfatier also denk ich das er- schwarz? Ja genau. Er ist schwarz.“
Nathanael schüttelte den Kopf. „Lass mich raten. Er war weiß.“
„Nein! Er ist schwarz. Ganz sicher.“
Nath lachte in sich hinein.
„Hör auf! Dass ist überhaupt nicht witzig.“, sagte Lauren sauer mit belegter Stimme.
Er verstummte und sah sie besorgt an. Lauren kaute auf ihrer Unterlippe herum und hätte geweint, wen sie es könnte.
Nathanael fuhr durch das Tor auf das riesige Gelände.
Lauren stieg aus und rannte im höchst Tempo ins Haus. John wich zurück. „Was hast du es so eilig?“
Sie stoppte und schlitterte prompt fünf Meter über die großen Marmorfliesen. Eine tiefe Rille war zusehen.
„Hoppla.“
John knirscht lautstark mit den Zähnen und begutachtete den Schaden.
„Tss, tss, tss.“, sagte etwas Unsichtbares. Nick lief die restliche Treppe herunter und wurde sichtbar. „Lauren macht mal wieder alles kaputt.“
Lauren nahm die nächste Vase und schleuderte sie auf ihn. Nick duckte sich und die Vase zersprang an der Wand.
„Lauren, jetzt reicht es.“, sagte John wütend.
Lauren streckte ihm die Zunge raus. John trat auf sie zu.
„Hauserrest. Für einen Monat.“, sagte er streng.
Lauren zuckte mit den Schultern und lächelte ihn spöttisch an.
„AB IN DEIN ZIMMER!“, schrie er.
Lauren stolzierte an ihm vorbei und warf nebenher eine andere Vase um.
John rastete aus.
Aus Trotzt, hängte sie jedes Bild, an das sie vorbei kam schief hin.
Lauren schluck die Tür zu, dass man es im ganzen Haus hörte. Sie setzte sich auf ihr Sofa und die Tür ging wieder auf. Es war John der sie mordlustig ansah. Er fing an sie böse zu Beschimpfen.
Lauren ging zum Schreibtisch und wühlte in einer Schublade. Als sie ihren Zimmerschlüssel gefunden hatte endete John mit seiner Schimpfparade.
Er sah ihr neugierig zu wie sie das Fenster aufmachte und ihn dann aus dem Zimmer schob. Sie schloss die Tür zu und sprang leichtfüßig aus dem Fenster. Um gleich in den Armen von John zu landen.
Lauren sah ihn böse an. Er stellte sie auf die Füße und schob sie wieder ins Haus.
Lauren lief wütend in ihr Zimmer zurück um ihre Sachen zu packen.
John stand an den Türrahmen gelehnt und sah ihr zu.
Als sie die Tasche gepackt hatte lief sie am ihm vorbei.
„Wo willst du hin?“, fragte er. „Ich zieh aus.“, sagte sie und schleppte die Tasche hinunter. Auf der
hälfte der Treppe schnaubte sie und schloss die Augen um sich zu
verwandeln.
John hielt sie am Arm fest.
„Willst du dich mit mir anlegen?“, fragte sie scharf.
„Er vielleicht nicht, aber gegen mich hast du keine Chance.“, sagte Nathanael. Lauren drehte sich zu ihm um. Er war wie sie verwandelt. Er hatte jetzt rotes Haar und einen schwarzen Anzug an. Nathanael sah sie abschätzend an.
Lauren warf ihm einen finsteren Blick zu und riss sich von John weg. John sah sie besorgt an. „Du willst zu deinem Hündchen, oder?“
„Nein.“, sagte sie entschlossen.
Shannon kam aus dem Wohnzimmer. „Sie sagt die Wahrheit.“
Lauren raffte die Tasche an sich und lief auf die Tür zu.
Nathanael trat davor.
„Sie geht sowieso nicht.“, sagte John und zuckte die Schultern. Er lief ins Esszimmer.
Nathanael verwandelte sich zurück und lief John hinterer her. Shannon kam zu Lauren, die sich durch die blonden Haare fuhr.
„Komm, wir packen das aus.“, murmelte sie und schob Lauren wieder zur Treppe.
„Ich weiß auch nicht. Irgendwie fühle ich totale Verachtung wenn ich an ihn denke und gleichzeitig hab ich totale Schmetterlinge im Bauch.“
„Du Arme.“, murmelte Shannon und setzte sich auf das schwarze Sofa.
„In zwei Stunden ist Mitternacht…“, murmelte Lauren.
Shannon nickte.
Unten hörte man plötzlich einen heftigen Streit.
Lauren und Shannon wechselten Blicke und machten die Tür auf.
„Aber sie liebt ihn!“, hörte man Jane rufen.
„Jane, hör mir mal zu! Er ist ein Werwolf! Versteh doch, ein Werwolf!“, sagte John ruhig.
„Wieso muss der Kampf dann sein?“
„Jane, du weiß. Es gibt Zeit Jahrhunderden Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen.“
„Ich hab nur solche Angst dich oder einen anderen der Familie zu verlieren. Denk doch mal daran wie weh es tuten würde wen wir tagelang Nathanael sehen würden wie er um Roseanne trauert. Er ist für mich wie ein Sohn und die anderen auch. Lauren vor allem, du weißt wie sehr, ausgerechnet sie mir ans Herz gewachsen ist. Es tut mir jetzt schon Leid, wenn sie mit ansehen müsste wie dieser Junge stirbt.“ Lauren wusste genau warum sie Jane so ans Herz gewachsen war.
„Jane, mach dir keine Sorgen…“, murmelte John.
Shannon machte die Tür zu. Lauren und sie wechselten lange Blicke ohne etwas dabei zudenken.
Gedankenverloren sah Lauren zu Nathanael, der den Gelassenen spielte.
„Also, wir brechen auf.“, sagte John munter um sie abzulenken und schloss die Tür.
Lauren wartete bis Nathanael los gelaufen war, dann rannte sie ihm hinterher. John hatte sie mühelos eingeholt. Er war der schnellste der Familie.
Kaum dreißig Sekunden später standen sie auf dem Hügel. Von den Werwölfen war keine Spur zusehen.
Nathanael sah kurz besorgt zu Roseanne und schloss die Augen. Der Rest der Collins tat es ihm nach.
Kaum hatten sie das getan kamen die fünf Werwölfe hinter einem Baum hervor. Sie standen in einer W-Formation da.
Laurens Blick galt nur James der nicht verwandelt war und an der spitze des W stand.
James sah ihr Sekunden lang in die Augen. Der schwarze Wolf stupste ihn genervt an. James wandte den Blick gequält ab und verwandelte
sich. Nathanael wandte sich kurz an Lauren:
„Hab ich’s doch gewusst.“
Lauren grinste ihn an und machte sich kampfbereit. Sie schüttelte sich und stellte sie gegenüber von James, der ihr interessiert und mit schief gelegtem Kopf zusah.
Das war ihr zweiter Kampf den sie mit einem Werwolf führte. Der erste war aber a) ein ziemlich junger und unerfahrener Werwolf gewesen, b) er war nur zwei Meter groß gewesen und c) für ihn hatte sie keine Solche Gefühle Endfunden.
Erst jetzt wurde ihr Klar das alle Blicke auf sie Gerichtet waren. Lauren lief rot an und machte einen Schritt nach vorne.
Sofort gingen die Werwölfe in Angriffsstellung.
Laurens Blick war auf James gerichtet, so bekam sie nicht mit, dass der schwarze Werwolf, von der Seite her Angriff.
Er stieß voll mit ihr zusammen. Lauren drehte sich zu ihm und packte ihm im Fell. Sie warf ihn über sich. Ein Jaulen war zu hören. Der schwarze Wolf blieb bewusstlos im Gras liegen und verwandelte sich zurück.
Lauren sah an ihrem Arm hinunter. Der Werwolf hatte sie sauber erwischt. Eine lange Wunde war zusehen. Sie biss die Zähne zusammen und wandte sich James zu der sie erstaunt musterte.
Wie es aussah war es sein erster Kampf.
„Nathanael, du solltest dich um den schwarzen kümmern.“, sagte Lauren rasselnd.
Die Vampire stürzten auf die blaffen Werwölfe. Die Wölfe fingen sich schnell und setzten zum Gegenangriff an.
Lauren blieb zwei Schritte vor James stehen. Intelligente Augen musterten sie. Die beiden machten einen Schritt aufeinander zu, beide verwandelten sich zurück.
„So gefällst du mir viel besser.“, murmelte James und strich Lauren über die Wange. Der Werwolf und der Vampir machten noch einen Schritt aufeinander zu.
„Ich liebe dich.“, flüsterte Lauren und sah ihm in die Augen.
James strahlte. Vorsichtig und zögernd beugten sie sich nach vorn.
Lauren wich zwei Zentimeter zurück und schloss die Augen.
James kam näher und griff in ihre Haare.
Der Radau um sie herum erstarb. Alle Augen waren auf die sich küssenden Jugendlichen gerichtet.
„Lauren!“, „James!“, ertönte es gleichzeitig.
Lauren und James sahen verwundert auf.
Ihre Eltern sahen sie böse an.
Lauren biss sich auf die Lippe. James fuhr sich durch die Haare.
Sofort packten zwei kräftige Arme Lauren und zogen sie von James weg.
„James!“, rief sie verzweifelt.
Sie wandte sich im griff von Nathanael. Nath lies sie verwundert los. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie weinte.
Sie hatte die letzten hundert Jahre nicht mehr Geweint. Lauren hatte sich auch die letzten hundert Jahre nicht mehr so menschlich Gefühlt.
„Lauren?“, fragte er besorgt.
Lauren stürmte zu James. Er schloss sie in seine Arme.
„Ich will nicht schon wieder so jemanden verlieren.“, flüsterte Lauren. John stöhnte auf. „Du weißt Haargenau warum ich das damals getan habe.“
„Was?“, fragten Roseanne, Dominik, Shannon und Nathanael gleichzeitig.
John schüttelte den Kopf. „Ein anderes Mal.“
Lauren bemerkte das James zu den anderen seiner Art blickte.
„Nehme sie dir halt.“, grummelte der graue Wolf.
James nickte, raffte Lauren an sich und rannte los.
Werwölfe waren ein viertel schneller als Vampire. Lauren schrie auf. „Lass mich runter!“
James küsste sie auf die Haare und schüttelte den Kopf.
Lauren stand plötzlich vor einem alten Herrenhaus.
Eine junge Frau kam heraus. „Und?“, fragte sie. Als ihr Blick auf Lauren fiel, stockte ihr der Atem. „Du hast einen Vampir mitgebracht?“
„Das ist das Mädchen von dem ich dir erzählt hab, Mum.“, sagte James und löste Lauren von sich.
Sie sah sich hektisch um. „Wo hast du mich hingebracht?“
„Du bist bei mir zu Hause.“, hauchte er ihr ins Ohr. Lauren bekam eine Gänsehaut.
Er lacht. „Ihr Vampir seid schon komisch.“ James nahm ihre Hand und wollte sie ins Haus führen. Lauren sträubte sich.
„Ich will nach Hause.“, sagte sie.
„Meinst du, da bist du noch willkommen?“, fragte er zynisch
und schob sie ins Haus. James Mutter kam hinterher.
Er führte sie eine große Treppe hinauf. Dann einen Gang entlang zu einer Tür. Er schob sie hinein und flüsterte seiner Mutter etwas zu. Lauren sah sich um und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. In der Ecke stand ein großes Bett. Es hätten locker zwei Menschen drin schlafen können. Da neben stand ein Schreibtisch aus Wallnussholz. Ein riesiger begehbarer Schrank stand gegenüber vom Bett. Eine Wand war mit einem Sideboard, auf dem ein Fernseher stand, bedeckt.
Lauren ließ sich in einen Sessel sinken. Sie zog sich geräuschvoll die Nase nach oben.
James ließ sich neben Lauren sinken. „Bist du jetzt sauer auf mich?“
Lauren sah ihm in die grünen Augen. Sie schüttelte langsam den Kopf.
„Willst du mir eigentlich erzählen, was du vorher gemeint hast?“ Er ließ seine Finger über ihren Arm wandern.
„Das willst du gar nicht wissen.“
„Oh doch. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, äh, Werwolf.“
Lauren schluckte. „Vor neunzig Jahren, waren ich und John um einiges näher. Wir wurden fast ein Paar... Dann funkte Jane dazwischen. Sie konnte nichts dafür, aber John hat sich sofort in sie verliebt. Ich war so eifersüchtig, dass ich sie unter dem Vorwand, ich wollte ihr den Lieblingsplatz von John zeigen, zu einer Klippe geführt habe. Ich habe sie von der Klippe gestoßen.“ Lauren erschauderte.
„Sprich weiter.“, murmelte James.
„Ich hatte so einen Selbsthass auf mich, als ich sie sah, wie sie da lag, schwer verletzt.
John hatte sie nicht verwandelt. Ich habe sie gebissen, sonst wer sie gestorben.“ Lauren erschauderte noch mal. „In dieser Phase, habe ich mehrere Selbstmorde hintereinander begangen. Ich lebe trotzdem noch...“
Lauren sah eine Weile aus dem Fenster.
Sie schreckte hoch als sie merkte, dass James sie am Hals küsste.
Er weich zurück. „Alles okay?“, fragte James besorgt.
Lauren sah auf die Uhr. Es war drei Uhr.
James gähnte.
„Schlaf lieber.“, murmelte Lauren.
„Nur wenn du da bleibst.“
„Was?“
„Ich weiß sehr gut das Vampire nicht schlafen. Ich hab dich ab und zu von einem Baum hinter eurem Haus beobachtet.“
„Wie bitte?“
„Also, bleibst du nun da oder haust du sofort ab? Wen du nicht da bleibst, behalte ich dich einfach da.“
„Ich bin kein Ding, das man einfach behält.“
„Weiß ich doch.“ Er küsste sie noch mal am Hals und dann an der Senke unterm Ohr.
Er griff unter ihre Knie und trug sie zu seinem Bett. Er legte sie auf den hinteren Teil und legte sich daneben.
„So haust du mir nicht ab.“
James lies die Finger über ihre Handfläche kreisen.
„Wie alt bist du eigentlich?“, murmelte er.
„Willst du das wirklich wissen?“
Er nickte.
Lauren seufzte. „Hundert.“
James sah sie erstaunt an. „Ich bin erst siebzehn.“
„Keine Bange. Den Verstand einer siebzehn Jährigen hab ich behalten.“
„Dann ist ja gut.“
Er kroch unter die Decke. Er legte sich seitlich hin und beobachtete sie. Lauren kaute sich auf der Lippe herum.
„Tut mir leid. Ich hätte dich nicht einfach so mitnehmen sollen.“
„John ist sowieso schon sauer auf mich. So entgehe ich dem Hauerrest.“
„Ach echt? Dan haben wir ja beide ein Vorteil.“
„Und welchen Vorteil hast du?“
„Ich kann dich beobachten, ohne dass ich aufpassen muss dass Collins mich sieht.“
Lauren seufzte. „Und des wegen dem, verschleppst du mich?“
Unten hörte man eine Tür zugehen.
James stand noch mal auf und betätigte den Lichtschalter. Im dunklen lief er zurück.
Lauren wich an die Wand zurück.
Sie spürte zwei Finger am Hals die hinunter wanderten bis sie an ihrer Hand angekommen waren. Dann ertönten im Zimmer gleichmäßige Atemzüge.
James war eingeschlafen.